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Als Lokalanästhesie bezeichnet man die zeitweilige Ausschaltung von Schmerzempfinden und Sensibilität eines bestimmten Bereiches, z. B. eines Zahnes und seiner Umgebung. Der Gesamtorganismus ist davon nicht betroffen. Bei zahnmedizinischen Behandlungen wie der Entfernung einer Karies oder bei Wurzelkanalbehandlungen kann mit der Injektion von Lokalanästhetika örtliche Schmerzfreiheit erzielt werden.
Biochemisch betrachtet werden die Nervenfasern vorübergehend gehemmt, Informationen wie Schmerz oder Berührungsempfindungen zum zentralen Nervensystem (dem „Sitz“ des Bewusstseins) zu übermitteln. Nach einiger Zeit baut der Körper das Lokalanästhetikum ab und der Nerv reagiert wieder auf Reize.
Die einfache Injektion (= mittels Spritze) in der Nähe des Zahnes nennt man Infiltrationsanästhesie. Das Betäubungsmittel gelangt durch den Kieferknochen bis zur Wurzelspitze und betäubt die Nervenfasern des entsprechenden Zahns.
Die Infiltrationsanästhesie wird nur im Oberkiefer eingesetzt, da hier das Knochengewebe weniger dicht und damit durchlässig für das Anästhetikum ist. Im Gegensatz zum Unterkiefer, dessen Knochen stärker ausgeprägt ist.
Daher wird hier in der Regel eine Leitungsanästhesie durchgeführt. Das Betäubungsmittel wird direkt in die Nähe des Nervs injiziert und zwar in Höhe der Eintrittsstelle in den Kiefer.
Im Unterschied zur Infiltrationsanästhesie wird dabei nicht nur der entsprechende Zahn betäubt, sondern auch das ganze nachfolgende Versorgungsgebiet entlang des Verlaufs des Nervs wird anästhesiert.